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Offener Brief an den Landrat, an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und an die Gemeinderatsfraktionen des Landkreises Ravensburg

Sehr geehrter Herr Lan­drat Sievers,

sehr geehrte Bürg­er­meis­terin­nen und Bürgermeister,

sehr geehrte Damen und Her­ren der Gemeinderäte,

aus großer Sorge um unsere Demokratie, eine zunehmende Spal­tung in unserem Land und den Zusam­men­halt in unser­er Gesellschaft wen­den wir uns an Sie, die demokratisch gewählten Vertreter für unsere Anliegen in den Städten und Gemein­den des Landkreises.

Auf­grund der Coro­n­a­pan­demie ist die Bevölkerung in Deutsch­land nun seit zwei Jahren mit unter­schiedlichen Äng­sten kon­fron­tiert. Die Gesellschaft hat sich in Befür­worter und Geg­n­er der Coro­na-Maß­nah­men ges­pal­ten. Die Per­spek­tiv­en ste­hen im direk­ten Kon­text mit den eige­nen sowie den poli­tisch und medi­al geschürten Ängsten.

Befür­worter der Corona-Maßnahmen:

Viele Men­schen haben Angst an Coro­na zu erkranken und ggfs. mit einem schw­eren Ver­lauf in ein Kranken­haus zu kom­men oder an Long-Covid dauer­haft gesund­heitliche Schä­den zu erlei­den. Diese Men­schen wün­schen sich, durch eine Imp­fung wieder in eine Nor­mal­ität zu gelangen.

Kri­tik­er der Corona-Maßnahmen:

Viele Men­schen sehen keine Ver­hält­nis­mäßigkeit zwis­chen dem Virus­geschehen und den staatlichen Inter­ven­tio­nen. Ihre Sorge ist, dass die Vorher­sagen von eini­gen Wis­senschaftlern und die mit­tler­weile gesam­melten Dat­en zu schw­eren Neben­wirkun­gen auch auf sie zutr­e­f­fen kön­nten und eine Imp­fung einen großen gesund­heitlichen Schaden mit sich brin­gen wird. Sie fordern ein sofor­tiges Ende der Verabre­ichung dieser Spritzen, ins­beson­dere bei Kindern. Die wirtschaftliche und gesellschaftlich-soziale Entwick­lung im Land wird auf­grund der Lock­downs und Quar­an­täne-Maß­nah­men aus ihrer Sicht Deutsch­land einen so großen Schaden zufü­gen, dass die nach­fol­gen­den Gen­er­a­tio­nen noch sehr lange darunter lei­den werden.

Dann haben wir einige Men­schen, die viele Coro­na-Maß­nah­men befür­worten, aber eine Pflicht sich impfen zu lassen nicht mit­tra­gen kön­nen. Diese Men­schen sind häu­fig geimpft und hat­ten unan­genehme bis schwere Neben­wirkun­gen oder ver­ste­hen nicht, warum ein Impf­stoff zur Pflicht wird, wenn er gegen die eigentliche Krankheit nicht wirkungsvoll ist.

Diese unter­schiedlichen Sichtweisen auf das Pan­demiegeschehen zer­split­tet Fam­i­lien, Fre­und­schaften und eine ganze Gesellschaft. Der Dia­log zwis­chen diesen bei­den Seit­en wird aus unser­er Per­spek­tive von Poli­tik und Medi­en nicht gefördert.

Die Impfkri­tik­er wer­den in Medi­en und Gesellschaft als unsol­i­darische „Coro­naleugn­er“ dif­famiert und als recht­sradikal stig­ma­tisiert. Sie wer­den aus dem öffentlichen Leben durch 2G-Regelun­gen aus­geschlossen, um auch sie zur Imp­fung zu bewegen.

An dieser Stelle sehen wir Sie auf kom­mu­naler Ebene in der schwieri­gen Rolle, sich in Form von medi­aler Arbeit, Gesprächen mit der Bevölkerung und Koop­er­a­tion mit allen Men­schen für bei­de Inter­essen einzuset­zen um Frieden und ein gutes Miteinan­der in unser­er Stadt anzustreben.

Hierzu haben wir einige Fra­gen an Sie:

  1. Sind in unser­er Stadt/Gemeinde Steuer­aus­fälle durch die gesunkene Wirtschaft­sleis­tung einge­treten oder wer­den erwartet? Gibt es zunehmende Erwerb­slosigkeit sowie Insol­ven­zen klein­er und mit­tel­ständis­ch­er Unternehmen?
  2. Rech­nen Sie in den örtlichen Pflegeein­rich­tun­gen ab März diesen Jahres mit einem ver­schärften Pflegekräfte­man­gel, da die Impf­pflicht in der Pflege für ungeimpfte Pflegekräfte ein fak­tis­ches Berufsver­bot bedeutet? Haben Sie weit­er­hin aus­re­ichend Arzt­prax­en in Ihrer Gemeinde/Stadt, wenn einige Ärzte ihre Tätigkeit niederlegen?
  3. Wie erk­lären Sie sich, dass mit­ten in ein­er Pan­demie Inten­siv­bet­ten abge­baut und Kranken­häuser geschlossen werden?
  4. Kinder und Jugendliche haben durch die Coro­na-Maß­nah­men in Schule und Pri­vatleben zum Teil schwere psy­chis­che Trau­ma­ta erlit­ten, die Rate der Selb­st­mord­ver­suche unter Jugendlichen hat sich um das Vier­fache erhöht (siehe Studie Essen­er Uniklinik). Eben­so haben soziale Pho­bi­en, aber auch andere Angst- sowie Zwangsstörun­gen mas­siv zugenom­men. Welche Rück­mel­dun­gen bekom­men Sie hier von den örtlichen Schulen und Ein­rich­tun­gen, der Sozialar­beit sowie der in Kinder- und Jugendpsy­chi­a­trie täti­gen Psy­cholo­gen und Psychiater?
  5. Die Fälle von schw­eren Neben­wirkun­gen und Todes­fällen nach der Imp­fung nimmt zu. Wie offen gehen Sie in Ihrer Gemeinde/Stadt mit diesen Zahlen um?Immer mehr Men­schen geben Ihre Kri­tik in Form von Spaziergän­gen kund. Berück­sichti­gen Sie deren Inter­essen als ihre Vertreter im gle­ichen Maß wie die der Impfbefürworter?
  6. Wie gross ist ihr Ein­fluss­bere­ich im Rah­men der von der Regierung/dem Land vorgegebe­nen Coro­na Verordnungen?

Auch Ihnen muss in nahezu zwei Jahren klar gewor­den sein, dass es im Zusam­men­hang mit Coro­na und den poli­tis­chen Anti-Coro­na-Maß­nah­men zu unglaublich vie­len Ungereimtheit­en und Tat­sachen­ver­drehun­gen sowie enor­men wirtschaftlichen, soziale­nund gesund­heitlichen Schä­den gekom­men ist.

Sie haben die Möglichkeit, über­grif­fige Verord­nun­gen oder Unter­sa­gun­gen z. B. Ihres Ord­nungsamtes, zu kor­rigieren. Wir appel­lieren drin­gend an Sie, Ihren Gestal­tungsspiel­raum hier im Sinne aller Ihrer Bürg­erin­nen und Bürg­er wahrzunehmen.

Auch den Sprachge­brauch bei Gemein­der­atssitzun­gen, Ver­laut­barun­gen in Gemein­de­blät­tern oder Inter­views mit der Presse kön­nen Sie bewusst wählen und sich für eine respek­tvolle statt Eskalierungs- und Spal­tung fördernde Rhetorik entscheiden.

Wir fordern Sie zudem ein­dringlich auf, Ihren poli­tis­chen Ein­fluss auch gegenüber der Lan­des- und Bun­desregierung für die Region zu nutzen!

Vor allem aber möcht­en wir mit Ihnen auf Städte- und Gemein­deebene in den Dia­log kom­men — sach­lich, friedlich und zielo­ri­en­tiert. Wir möcht­en gegen­seit­iges Ver­ständ­nis auf­bauen und Lösun­gen erar­beit­en. Bitte kon­tak­tieren Sie uns, damit wir gemein­sam einen Rah­men für eine solche Begeg­nung find­en kön­nen. An Ideen man­gelt es uns nicht.

Danke, dass Sie sich Zeit nehmen um in dieser poli­tisch schwieri­gen Zeit die Men­schlichkeit und das Miteinan­der wieder in den Fokus des gesellschaftlichen Lebens zu bringen.

Mit fre­undlichen Grüßen

Der Vor­stand des Kreisver­ban­des RV

Iris Cassier und Joachim Kaiser

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